Inception (Drehbuch, Produktion und Regie: Christopher Nolan), erzählt die Geschichte von Dominick Cobb (Leonardo DiCaprio), der mithilfe des fiktiven Dream-Sharing-Verfahrens Industriespionage betreibt, indem er das Unterbewusstsein seiner Ziele infiltriert. Nolan zufolge beschäftigt sich der Film mit “levels of reality, and perceptions of reality which is something I’m very interested in. It’s an action film set in a contemporary world, but with a slight science-fiction bent to it (and) structured somewhat as a heist movie. It’s an action adventure that spans the globe”. Kurz gesagt, Nolan erschafft sein eigenes neues Genre, den vielschichtigen Traum-Film.
Zum herausragenden Darsteller-Ensemble des Films gehören Ellen Page, Joseph Gordon-Levitt, Marion Cotillard, Ken Watanabe, Tom Hardy, Dileep Rao, Cillian Murphy, Tom Berenger, Lukas Haas und Michael Caine.
Nolan arbeitet etwa zehn Jahre an dem Drehbuch. Als er zum ersten Mal über den Film nachdenkt, wird er beeinflusst von jener Ära von Filmen “where you had The Matrix (1999), you had Dark City (1998), you had The Thirteenth Floor (1999) and, to a certain extent, you had Memento (2000), too. They were based in the principles that the world around you might not be real.“
Während der Arbeit am Drehbuch spürt Nolan, dass er erst noch mehr Erfahrung in Filmen mit größeren Budgets sammeln muss und beschließt, zunächst bei folgenden Großproduktionen die Regie zu übernehmen: Batman Begins (2005), The Prestige (2006) und The Dark Knight (2008). Nach dem großen Erfolg seiner Batman-Filme erwirbt Warner Bros. Nolans Inception-Drehbuch und gibt grünes Licht für das Projekt.
Leonardo DiCaprio ist der erste Schauspieler, der für den Film ausgewählt wird, da Nolan schon seit längerem mit dem Schauspieler zusammenarbeiten will. DiCaprio und Nolan verbringen Monate damit, das Drehbuch zu diskutieren und Änderungen vorzunehmen. Nolan schreibt viele Passagen neu ”to make sure that the emotional journey of his character was the driving force of the movie.“
Inception wird in sechs Ländern und vier Kontinenten gedreht, beginnend in Tokio im Juni 2009 und abschließend in Kanada im November 2009. Die Innenaufnahmen entstehen in einer umgebauten Luftschiffhalle in Cardington, Bedfordshire, nördlich von London. Die berühmte Hotelflur-Sequenz, in der das Korridor-Set um volle 360 Grad rotiert, ist inspiriert von einer ähnlichen Produktionstechnik aus Stanley Kubricks 2001: A Space Odyssey (1968), die auch Spielberg für den Film Poltergeist (1982) eingesetzt hat. Produktionsdesigner Guy Hendrix Dyas, Special Effects Supervisor Chris Corbould und Kameramann Wally Pfister arbeiten gemeinsam mit dem Regisseur am Konzept der Sequenz, die Second-Level-Träume sichtbar machen soll.
Nolan nutzt wenig CGI-Effekte und bevorzugt physische Sets:
Der Film wird hauptsächlich im anamorphen Format auf 35 mm-Film gedreht, Schlüsselszenen werden auf 65 mm-Film gedreht, und Luftsequenzen in VistaVision. Obwohl die Warner Bros-Chefetage das bevorzugt hätte, verzichtet Nolan darauf, den Film in 3D zu drehen, da er gern mit Objektiven mit Festbrennweiten arbeitet, die es bei 3D-Kameras ist gibt.
Wally Pfister verleiht jeder Location und jeder Traumebene einen unverwechselbaren Look, um dem Publikum beim Verfolgen der kreuz-quer-geschnittenen Handlung zu unterstützen. Die Umsetzung der Schnee-lastigen, dritten Traumebene ist von Christopher Nolans Lieblings-Bond-Film On Her Majesty’s Secret Service (1969) beeinflusst.
Den exzellenten Score für Inception komponiert Hans Zimmer. Seine Arbeit, die bereits während der Dreharbeiten entsteht, beschreibt er als „a very electronic, dense score“, angefüllt mit „nostalgia and sadness“, um Cobbs Gefühle im Verlauf des Films zu unterstreichen. Das markante Gitarren-Thema wird gespielt von Johnny Marr (ehemaliger Gitarrist von The Smiths) und erinnert an Ennio Morricone.
Édith Piafs Lied „Non, je ne regrette rien“ wird im Verlauf des Films (und am Ende des Abspanns!) wiederholt eingesetzt, um das Erwachen aus einem Traum zu kennzeichnen. Inception-Darstellerin Marion Cotillard gewann den Academy Award als Beste Schauspielerin für ihr Porträt der Piaf in La Vie en Rose (2007).
Inception wird am 8. Juli 2010 in London uraufgeführt – unter großem Beifall von Kritik und Publikum; besonders gelobt werden die Story des Films, die Musik und das Darsteller-Ensemble. Empire Magazine stellt fest: “It feels like Stanley Kubrick adapting the work of the great sci-fi author William Gibson (…) Nolan delivers another true original: welcome to an undiscovered country.” Roger Ebert schreibt über den Film: “(Inception) is all about process, about fighting our way through enveloping sheets of reality and dream, reality within dreams, dreams without reality. It’s a breathtaking juggling act.“ The Telegraph bezeichnet Christopher Nolan gar als „the new Steven Spielberg“.
Der Film ist ein großer finanzieller Erfolg und nimmt weltweit mehr als 825 Millionen Dollar ein (bei einem Budget von 160 Millionen Dollar). Er gewinnt vier Oscars für die Beste Kamera, Besten Tonschnitt, Beste Tonmischung und Beste Visuelle Effekte und wird in vier weiteren Kategorien nominiert: Bester Film, Beste Filmmusik, Beste Ausstattung und Bestes Drehbuch. Inception ist bis dato der letzte auf Celluloid gedrehte Film, der einen Oscar für die Beste Kamera gewinnt.