2016: Douglas Slocombe †

Der legendäre britische Kameramann Douglas Slocombe stirbt im Alter von 103 Jahren in einem Krankenhaus in London. Seine Filmografie enthält 80 Filme.

Als Wochenschau-Kameraman filmt er den Überfall der Nationalsozialisten auf Polen. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitet er als Kameramann für eine Reihe so genannter Ealing-Komödien (benannt nach dem Filmstudio), darunter Kind Hearts and Coronets mit Alec Guinness. Zu seinen weiteren Filmen zählen The Lion in Winter (1968), Jesus Christ Superstar (1973), Julia (1977), Rollerball (1975) und der James Bond-Film Never Say Never Again (1983).

Slocombe gewinnt drei BAFTA Awards für The Servant (1963), The Great Gatsby (1974) und Julia (1977). Er wird dreimal für den Academy Award nominiert, darunter für Steven Spielbergs Raiders of the Lost Ark (1981).

Vor Raiders dreht Slocombe die vielgepriesene und technisch komplexe Indien-Sequenz für Steven Spielbergs Close Encounters of the Third Kind (1977).

Als „Dougie“ – wie Spielberg ihn nennt – die Szenen für Raiders dreht, ist er bereits 68 Jahre alt. Harrison Ford zufolge hat Dougie nie einen Belichtungsmesser verwendet – er habe nur die Hand hochgehalten und den Schatten seines Daumen auf der Handfläche geprüft.

Slocombe arbeitet als Kameramann für zwei weitere Teile der Filmreihe: Indiana Jones and the Temple of Doom (1984) und Indiana Jones and the Last Crusade (1989), bevor beim vierten Teil Janusz Kamiński seine Aufgabe übernimmt.

1996 wird Slocombe von der British Society of Cinematographers für sein Lebenswerk ausgezeichnet und wird 2008 für seine Verdienste um die Filmindustrie in den Order of the British Empire aufgenommen.

Steven Spielberg nennt Douglas Slocombe “a great collaborator and a beautiful human being”.

“Dougie Slocombe was facile, enthusiastic, and loved the action of filmmaking. Harrison Ford was Indiana Jones in front of the camera, but with his whip-smart crew, Dougie was my behind the scenes hero for the first three Indy movies.”

 

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