1989: Always (Always – Der Feuerengel von Montana, R: Steven Spielberg)

Always, der zweite Film von Spielbergs Doppelsalve im Jahre 1989, verfehlt das Ziel. Es ist Spielbergs erstes Remake eines Kinofilms.

Während der Dreharbeiten von Jaws (1975) bemerken Steven Spielberg und Richard Dreyfuss ihre gemeinsame Vorliebe für das Kriegs-Melodram A Guy Named Joe (1943). Jahre später beschließen sie, ein Remake zu drehen, doch Publikum und Kritiker scheinen ihre Begeisterung für die angestaubte Geschichte nicht zu teilen.

Sogar Roger Ebert, einer von Spielbergs loyalsten Kritiker, bewertet den Film als “Spielberg’s weakest film since 1941.” Spielberg selbst schlussfolgert passend zum Fliegerthema des Films: “Some movies don’t take off and there’s a thousand reasons why.”

Im Original stirbt Bomberpilot Pete, dargestellt von Spencer Tracy, im Kampf und kehrt als unsichtbarer „Engel“ zurück, um seiner Liebe Dorinda (Irene Dunne) zu einem neuen Mann zu verhelfen.

In Spielbergs Version ist Pete (Richard Dreyfuss) ein draufgängerischer Pilot, der Dorinda (Holly Hunter) seine Liebe nicht eingestehen kann, bevor er bei einem Löscheinsatz ums Leben kommt. Unter den Nebendarstellern sind John Goodman als Petes Freund Al und Audrey Hepburn (in ihrem letzten Film) als Hap hervorzuheben.

Roger Ebert zufolge war A Guy Named Joe in Spielbergs Kindheitone of the films that inspired him to become a movie director”. Der Film schuf ein emotionales Band zu den Kriegserfahrungen seines Vaters, der als Funker in einer Bomberstaffel im Einsatz war. Auf einer zweiten Ebene verschafft das Remake Spielberg eine Möglichkeit, sich filmisch mit seiner Scheidung von Amy Irving und dem damit verbundenen Verlust auseinanderzusetzen.

In Poltergeist setzt Spielberg A Guy Named Joe ein erstes filmisches Denkmal: Im Schlafzimmer der Freeling-Eltern läuft der Schwarzweißfilm im Fernsehen.

Spielberg wählt Mikael Salomon als seinen Kameramann, nachdem er dessen Aufnahmen für James Camerons The Abyss (1989) gesehen hat. Es bleibt die einzige Zusammenarbeit der beiden. Salomon steht aber u.a. für Frank Marshalls Arachnophobia (1990) hinter der Kamera und führt Regie bei zwei Episoden der TV-Miniserie Band of Brothers (2001).

Für Spielberg-Verhältnisse ist Always als moderat erfolgreicher Film einzustufen, obwohl er weltweit für Einnahmen von ca. 74 Millionen Dollar sorgt.

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Die Anfangssequenz sowie religiöse Aspekte des Films betrachten wir in unserem Buch Steven Spielberg – Tiefenscharfe Analysen.

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