Colin Trevorrows Jurassic World, vierter Teil der Jurassic Park-Reihe, spielt 22 Jahre nach den Ereignissen von Steven Spielbergs Jurassic Park (1993). Die Handlung ist auf derselben fiktiven Insel namens Isla Nublar angesiedelt. Hier ist seit zehn Jahren ein Dinosaurier-Themenpark in Betrieb, bis ein genetisch modifizierter Dinosaurier der Gattung Indominus rex entkommen kann und das zu erwartende Chaos ausbricht.
Die Hauptrollen spielen Chris Pratt und Bryce Dallas Howard. In den Nebenrollen treten u.a. auf: Vincent D’Onofrio, Ty Simpkins, Nick Robinson, Omar Sy und Irrfan Khan. Jurassic World ist eine Koproduktion zwischen Amblin Entertainment und Legendary Pictures, mit Frank Marshall und Patrick Crowley als Produzenten und Steven Spielberg als Executive producer. Zum ersten Mal in der Jurassic Park-Reihe ist Kathleen Kennedy nicht involviert, da sie als Produzentin für Star Wars – The Force Awakens (2015) arbeitet.
Der ursprüngliche Plan von Universal Pictures sieht vor, mit der Produktion eines vierten Jurassic Park-Films im Jahr 2004 zu beginnen, mit einem Kinostartdatum im Sommer 2005. Doch das Projekt bleibt mehr als zehn Jahre lang in “development hell”, während das Script immer wieder überarbeitet wird. Steven Spielberg schlägt den Autoren Rick Jaffa und Amanda Silver vor, die Idee eines voll funktionsfähigen Dinosaurier-Themenparks auszuarbeiten. Colin Trevorrow wird 2013 als Regisseur unter Vertrag genommen und ersetzt damit die ursprüngliche Wahl der Produzenten, Brad Bird, der aus Termingründen absagen muss. Trevorrow verfolgt Spielbergs Idee weiter, schreibt aber gemeinsam mit Derek Connolly in ein paar Wochen ein komplett neues Drehbuch. Diese Fassung erfordert einen viel höheren Aufwand bei der Umsetzung, daher verschiebt die Universal-Chefetage das Startdatum vom 13. Juni 2014 auf unbestimmte Zeit. Somit können Trevorrow and Connolly weiter an ihrem Drehbuch arbeiten, was Spielberg für notwendig hält.
Vor seinem Tod im Jahr 2014 ist Sir Richard Attenborough für einen erneuten Auftritt als John Hammond vorgesehen. Auch die Darsteller aus den ersten Teilen, Jeff Goldblum und Laura Dern, werden kontaktiert, müssen aber wegen anderer Projekte absagen. Nur B. D. Wong als Dr. Henry Wu aus dem ersten Jurassic Park-Film ist zu sehen. Wie Marcus Brody im vierten Indiana Jones-Teil wird auch John Hammond als Statue in die Handlung eingebaut, um den verstorbenen Darsteller zu ehren. Dr. Ian Malcolm sieht man als Foto auf einem Buchcover während der Monorail-Fahrt.
Für die Hauptrolle des Owen Grady, ein Velociraptor-Experte und -Trainer, werden viele Darsteller in Betracht gezogen (darunter Armie Hammer, Henry Cavill, Josh Brolin, John Krasinski und Jason Statham), bevor der Part an Chris Pratt geht. Bryce Dallas Howard stiehlt im allerdings die Show als smarte Park-Managerin Claire Dearing.
Die Dreharbeiten finden zwischen April und August 2014 hauptsächlich in Louisiana statt. Einige Aufnahmen enstehen auch an den Original-Drehorten des ersten Jurassic Park-Films, in Hawaii. Wieder einmal entstehen die Dinosaurier durch CGI von Industrial Light & Magic (Phil Tippett und Dennis Muren sind als Berater beteiligt) und lebensgroße Animatronic-Wesen, gebaut von Legacy Effects, eine Firma mit ehemaligen Kollegen des Jurassic Park-Veteranen Stan Winston, der 2008 verstarb.
Das einfallsreiche Produktionsdesign steuert Ed Verraux bei, der als Produktions-Illustrator bei Raiders of the Lost Ark (1981) anfing. Die Gyrosphere in Jurassic World geht auf Spielbergs Idee zurück. Colin Trevorrow zufolge wollte Spielberg damit eine Möglichkeit schaffen, dass die Zuschauer “get up close and personal with the animals, to make it a self-driving, free-roaming experience. It loads on a track, but once you’re out there, you actually get to navigate around the valley”.
Colin Trevorrow schlägt Spielberg vor, einen Riesendinosaurier der Gattung Mosasaurus mit einem Hai zu füttern. Spielberg ist von der Idee begeistert und baut sie weiter aus: Wenn der Hai geschnappt wird, soll sich die Tribüne des Parks per Hydraulik unter die Wasseroberfläche bewegen, so dass die Zuschauer der Fütterung unter Wasser „beiwohnen“ können.
Der Regisseur von Jurassic World inszeniert den Saurier Indominus rex als Symbol des Überflusses. Er verkörpert “[humanity’s] worst tendencies. We’re surrounded by wonder and yet we want more, and we want it bigger, faster, louder, better. And in the world of the movie, the animal is designed based on a series of corporate focus groups.” Das Product Placement in Jurassic World möchte Colin Trevorrow als Satire auf die Kommerzialisierung der Populär-Kultur verstanden wissen und orientiert sich dabei an Spielbergs ganz ähnlicher Aussage im ersten Teil. Jurassic World enthält etliche Referenzen an andere Filme. Dazu zählt der Angriff der Flugsaurier auf die Parkbesucher, den Trevorrow aus Vogelperspektive zeigt, als Hommage an Alfred Hitchcocks The Birds (1963).
Den Filmscore für Jurassic World komponiert Michael Giacchino, der Themen aus John Williams‚ Jurassic Park-Kompositionen einarbeitet.
Jurassic World feiert seine Weltpremiere am 10. Juni 2015, 22 Jahre nach dem Originalfilm. Der Film erhält positive Kritiken. Hervorgehoben werden die visuellen Einfälle, die Actionszenen und die Musik.
Einige Kritiker beginnen eine Sexismus-Debatte über die Darstellung der weiblichen Hauptrolle, da man Claire Dearing den meisten Teil des Films in High Heels herumlaufen sieht. Colin Trevorrow reagiert darauf, indem er feststellt:
Paul Bullock (fromdirectorstevenspielberg.tumblr.com) bringt in seiner Kritik zu Jurassic World die Gegenthese auf den Punkt:
In einem Rekord-Wochenende nimmt Jurassic World weltweit mehr als 500 Millionen Dollar ein und entwickelt sich zum lukrativsten Film des Jahres 2015, mit weltweit mehr als 1,6 Milliarden Dollar Einnahmen.
Nach dem großen Erfolg des Films entwickeln Steven Spielberg und Colin Trevorrow die Story für eine Trilogie – mit Jurassic World als erstem Teil. Die erste Fortsetzung startet am 22. Juni 2018 in den Kinos.