2000: Gladiator (R: Ridley Scott)

Ridley Scotts Gladiator erneuert das Interesse an historischen Epen. Zum Cast gehören Russell Crowe, Joaquin Phoenix, Connie Nielsen, Richard Harris, Djimon Hounsou (Amistad), Ralf Möller und Oliver Reed (in seiner letzten Rolle).

Das Script stammt aus der Feder von David Franzoni, der zuvor das Drehbuch für Spielbergs Amistad (1997) schrieb. Ridley Scott unterzeichnet als Regisseur für Gladiator, weil ihn die Vorstellung reizt, das antike Rom auf der Leinwand neu entstehen zu lassen. Allerdings besteht er auf einer Neubearbeitung des Drehbuchs, die John Logan übernimmt. Er verändert große Teile des ersten Akts und beschließt, Maximus’ Familie von römischen Soldaten töten zu lassen, um die Motivation für sein Handeln zu verstärken. Dennoch wird auch Logans Drehbuch mehrfach überarbeitet.

Gladiator entsteht als Co-Produktion von DreamWorks und Universal Studios und ist inspiriert von Stanley Kubricks Spartacus (1960) sowie Anthony Manns The Fall of the Roman Empire (1964). Für Commodus’ Einmarsch in Rom (Videoclip) verwendet Ridley Scott eine Bildsprache, die an Leni Riefenstahls 1935 entstandenen Nazi-Propagandafilm Triumph des Willens erinnert. Scott verweist darauf, dass die Nazi-Ikonographie ihrerseits vom römischen Imperium beeinflusst sei.

Für die berühmten Schlachtszenen zu Beginn von Gladiator setzt Director of Photography John Mathieson etliche Kameras gleichzeitig ein – mit unterschiedlichen Aufnahmegeschwindigkeiten und verstellt den Umlaufverschluss der Kamera auf 45 Grad – eine ähnliche Technik, die in den Schlachtszenen von Spielbergs Saving Private Ryan (1998) Anwendung fand. Filmkomponist Hans Zimmer liefert einen angemessen epischen Score; für die Schlacht bedient er sich bei Gustav Holsts klassischer Komposition The Planets (Mars, the Bringer of War). 

Die Aufnahmen im antiken Rom beruhen zu großen Teilen auf CGI-Effekten der britischen Post-Production-Firma The Mill. Für die Colosseum-Szenen dienen 2000 Statisten als Grundlage für eine durch Motion-Capture generierte virtuelle Zuschauermenge von 35.000 Menschen.

Gladiators weltweite Einnahmen betragen mehr als 457 Millionen Dollar (bei einem Budget von 103 Millionen Dollar). Der Film wird generell positiv bewertet und gewinnt fünf Academy Awards, einschließlich Best Picture und Best Actor für Russell Crowe.

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