2012: Argo (R: Ben Affleck)

Ben Afflecks Argo erzählt die bizarre Geschichte von CIA-Topagent Tony Mendez, der auf dem Höhepunkt der Geiselnahme von Teheran (1979-1981) ein erfundenes Filmprojekt namens „Argo“ als Tarnung nutzt, um sechs US-Diplomaten aus dem Iran zu befreien. „Argo“ ist die Bezeichnung eines Schiffs aus der griechischen Mythologie, mit dem Jason und die Argonauten segelten, um das Goldene Vlies zu rauben.

Der Film basiert auf Tony Mendez‚ im Jahr 2000 erschienenem Buch „The Master of Disguise“ und Joshuah Bearmans 2007 veröffentlichten Wired-Artikel „The Great Escape: How the CIA Used a Fake Sci-Fi Flick to Rescue Americans from Tehran“.

Argo wird von Ben Affleck, Grant Heslov und George Clooney produziert. Die Hauptrolle spielt Ben Affleck selbst, mit Bryan Cranston, Alan Arkin und John Goodman in Nebenrollen.

Keine der Filmszenen enstehen im Iran (die Dreharbeiten finden statt in Los Angeles, Virginia, Washington DC und Istanbul). Um den Look der 1970er Jahre nachzuempfinden, dreht Ben Affleck auf analogem Film und skaliert die Aufnahmen auf das Doppelte ihrer Ursprungsgröße, um die Körnigkeit zu erhöhen. Er imitiert auch Kamerabewegungen und hektische Büroszenen aus All the President’s Men (1976) für die Sequenzen im CIA-Hauptquartier. In einer weiteren Anspielung auf die 70er Jahre enthält der Vorspann des Films das Warner Bros.-Logo aus jener Zeit.

Argo wird mit großem Beifall bedacht, die Kritiker loben vor allem den Cast, Ben Afflecks Regie, Chris Terrios Drehbuch, William Goldenbergs Schnitt und Alexandre Desplats Filmmusik.

Stephen Holden von der New York Times schreibt: “Ben Affleck’s seamless direction catapults him to the forefront of Hollywood filmmakers turning out thoughtful entertainment.”

Der Film ist auch finanziell sehr erfolgreich und erzielt ein Einspielergebnis von weltweit 232,2 Millionen Dollar gegenüber einem Budget von 44,5 Millionen Dollar. Argo erhält sieben Oscar-Nominierungen und gewinnt drei Academy Awards in den Kategorien Bester Film, Bestes adaptiertes Drehbuch und Bester Schnitt. Darauf angesprochen, dass man ihm die Auszeichnung für die Beste Regie vorenthalten hat, scherzt Ben Affleck, dass er sich nicht benachteiligt fühle, da er ja auch nicht als bester Schauspieler nominiert wurde.

Laut Tony Mendez erweist sich Studio Six – das zum Schein eingerichtete Hollywood-Produktionsbüro – als so überzeugend, dass bei der Adresse sogar Wochen nach Abschluss der Rettungsaktion 26 Drehbücher eingehen, auch eines von Steven Spielberg.

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