2005: Brokeback Mountain (R: Ang Lee)

Ang Lees Brokeback Mountain beruht auf der 1997 erschienenen gleichnamigen Kurzgeschichte von Annie Proulx (das Drehbuch schreiben Diana Ossana und Larry McMurtry). Der Film erzählt von der komplexen Beziehung zweier bisexuellen Männer im Westen der USA zwischen den Jahren 1963 bis 1983. Die Hauptrollen spielen Heath Ledger, Jake Gyllenhaal, Anne Hathaway, Michelle Williams und Randy Quaid.

Zunächst ist Gus Van Sant als Regisseur vorgesehen und beabsichtigt, Matt Damon als Ennis und Joaquin Phoenix als Jack zu besetzen. Doch Damon lehnt mit den Worten ab: “Gus, I did a gay movie (The Talented Mr. Ripley), then a cowboy movie (All the Pretty Horses). I can’t follow it up with a gay-cowboy movie!” Mark Wahlberg lehnt ab, weil er sich unwohl mit dem homosexuellen Thema und der im Drehbuch beschriebenen Sex-Szene fühlt. Folgende Darsteller werden ebenfalls in Betracht gezogen: Josh Hartnett, Colin Farrell, Joseph Gordon-Levitt, Joseph Fiennes, Billy Crudup und Ben Affleck.

Heath Ledger ist anfangs ebenfalls unsicher, ob er die Rolle annehmen soll, wird aber von seiner damaligen Freundin, Naomi Watts, dazu ermutigt. Ledger stört sich nicht an dem sexuellen Aspekt, sondern er sorgt sich, dass er vielleicht als Schauspieler nicht reif genug sei, um der Geschichte gerecht zu werden. Jake Gyllenhaal nähert sich der Geschichte, indem er sich ausmalt, die Hauptfiguren seien “actually two straight guys who fall in love”. Das Filmplakat wird bewusst so gestaltet, dass es an einen anderen romantischen Film erinnert: Titanic (1997).

Brokeback Mountain ist ein kommerzieller Erfolg und erhält positive Kritiken. Am ersten Wochenende (der Film startet in nur fünf US-Kinos), stellt der Film einen Rekord auf für die größten Pro-Leinwand-Einnahmen aller Zeiten – mit Ausnahme von Animationsfilmen. Weltweit spielt der Film mehr als 178 Millionen Dollar ein (bei einem Budget von nur 14 Millionen Dollar).

Der Film erhält 71 Auszeichnungen (und weitere 52 Nominierungen), einschließlich des Goldenen Löwen bei den Filmfestspielen in Venedig. Bei den Academy Awards wird er  in acht Kategorien nominiert und gewinnt drei Oscars: Beste Regie, Bestes adaptiertes Drehbuch und Beste Filmmusik.

Als Ang Lee den Oscar für die beste Regie gewinnt, lassen die Medien der Volksrepublik China unerwähnt, dass er aus Taiwan stammt (und beschreiben ihn stattdessen als chinesischen oder chinesisch-amerikanischen Regisseur). Zudem ist der Film in China verboten, weil Homosexualität als Tabu-Thema gilt.

Kommentar verfassen